(2023) Radtour nach Besigheim mit historischer Stadtführung

Eine schöne Radrunde mit Stadtführung durch Besigheim
Am vergangenen Sonntag luden wir ein zu einer Radtour auf dem neuen Metterradweg nach Bietigheim und von dort weiter an der Enz entlang nach Besigheim. Zum Glück hatte bis zur Abfahrt der morgendliche Regen aufgehört und so waren vierzehn Radlerinnen und Radler mit unserer Ortsgruppe unterwegs. Eine kleine Panne gab es kurz vor Besigheim. Einem Teilnehmer ging doch glatt die Luft aus. Mit einem Pannenspray konnte der Schlauch ohne Ausbau des Rads jedoch zügig geflickt werden, so dass wir pünktlich zur Mittagsrast in Besigheim eintrafen. Das Wetter entwickelte sich prima und wir konnten zum Mittagessen im Ratsstüble draußen sitzen und das Flair der tollen Altstadt genießen. Zur Stadtführung gesellten sich am Nachmittag noch weitere Mitglieder dazu, was uns sehr freute. Und so lauschten letztlich knapp zwanzig Teilnehmerinnen und Teilnehmer den sehr interessanten Ausführungen unseres Stadtführers.

Besigheim war im Mittelalter badisch und somit eine badische Insel mitten in Württemberg. Das führte dazu, dass auf der einzigen Straßenverbindung vom Neckar über die Enz, die mitten durch die Stadt führte, kräftig Zoll bezahlt werden musste. Das badische Wappen prangt heute noch am Marktplatzbrunnen. Beeindruckend auch das Rathaus von 1459. Da war nicht einmal Amerika entdeckt. Ein Highlight war die Besteigung des Waldhornturms, der ursprünglich zur unteren Burg gehörte, die aber im siebzehnten Jahrhundert zerstört wurde. Sehr eng ging es knapp 30 Meter hinauf in dem ehemaligen Wohnturm. Belohnt wurden wir mit einer herrlichen Aussicht über die Altstadt. Wieder unten am Enzufer angekommen, erfuhren wir interessante Informationen zur Flößerei. Ein weiterer Höhepunkt war die nur im Rahmen von Führungen mögliche Besichtigung der ehemaligen Badstube. In alten Schriften wurde diese erwähnt, aber erst 1995 entdeckt und Jahre später zugänglich gemacht. Der Bader war damals der Arzt der kleinen Leute und führte Methoden zur Gesunderhaltung durch wie das Schröpfen, den Aderlass, Versorgung von Wunden und Brüchen und zog auch Zähne. Das Badewesen und Körperpflege waren weitere wichtige Aufgaben. Am Ende der Führung war man dann schon irgendwie froh, dass wir im Jetzt und Hier leben dürfen und nicht in der Zeit des Mittelalters.

Wieder auf dem Rad führte uns der Weg noch ein Stückchen weiter bis nach Walheim und von dort hinein in das schöne Baumbachtal. Den kurzen Wolkenguss von oben konnten wir aber alle gut ab und bereits hinter Erligheim hatte es aufgehört zu regnen. Über Tripsdrill hoch auf den Strombergrücken und über den Rennweg ging es dann direkt zurück nach Sternenfels. Bei einem Aperol Spritz oder einem guten Sternenfelser Tropfen ließen wir den sehr gelungenen Ausflug gemütlich ausklingen. Am Ende waren dann auf dem Tacho 68 km und eine reine Fahrzeit von 4 Stunden.