Anfang April 1945 zeichnete sich das Ende des Zweiten Weltkriegs auch in Sternenfels deutlich ab: am 6. April 1945 sind französische Truppen in die Ortschaft einmarschiert. Zeitzeugen berichten von einem schönen und sonnigen Frühlingstag, es war der Freitag nach Ostern. An diesem Tag verlegten die französischen Truppen zudem ihren Gefechtsstand von Flehingen nach Sternenfels. Zu diesem Zweck wurden einige Wohnhäuser im Ort beschlagnahmt. Die Bewohner mussten sich kurzfristig eine andere Bleibe suchen – die meisten kamen bei Verwandten unter.
Obwohl es im Ort Sternenfels keine Kriegshandlungen wie etwa Schießereien gab, war die Verunsicherung der Bevölkerung doch sehr groß, insbesondere aufgrund der Plünderungen und Zerstörungen durch die Besatzer.
Bereits einen Tag später, am 7. April 1945, kam nachmittags der französische General Charles de Gaulle nach Sternenfels zum Truppenbesuch. Beim damaligen Forsthaus in der Heilbronner Straße überreichte er den zum Appell angetretenen französischen Soldaten Orden und Ehrenzeichen. Zum damaligen Zeitpunkt war Charles de Gaulle einer der führenden Generäle der französischen Armee. Später, von 1959 bis 1969, war er Präsident der Republik Frankreich und 1963 Mitunterzeichner des deutsch-französischen Freundschaftsvertrages, der sich als Säule der späteren europäischen Entwicklung herausstellen sollte.
Nur noch wenige Zeitzeugen können von den Geschehnissen am Sternenfelser Kriegsende aus eigenem Erleben berichten. Schriftliche und steinerne Zeugen, wie das vom Schwäbischen Albverein renovierte Denkmal für die vermissten und gefallenen Soldaten der Weltkriege auf dem Sternenfelser Friedhof, berichten und mahnen: Nie wieder darf sich die Geschichte wiederholen. Zur Mitarbeit an einem friedlichen Zusammenleben der Völker sind alle aufgerufen.